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Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Bauern
Sofortprogramm

Osnabrück (ots)

Prinzip Gießkanne
Agrarministerin Aigner möchte Märchenfee für Milchbauern sein. 
Aber das 750 Millionen Euro pralle Füllhorn ist nichts weiter als 
Geldverteilung nach dem Prinzip Gießkanne. Das von der Bayerin als 
größtes Bauern-Hilfspaket in der Geschichte des Bundes hochgejazzte 
Sofortprogramm entpuppt sich bei näherem Hinsehen als 
Betäubungsspritze.
Die Landwirte, darunter vor allem die Milchbauern, dürften längst 
die Rechenschieber herausgeholt haben. Das Resultat ist ernüchternd: 
Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 28 Milliarden Liter Milch 
produziert. Kommt es zum Hilfspaket mit 250 Millionen Euro pro Jahr 
als Grünland- und Kuhprämie, erhält der einzelne Milch-Landwirt pro 
Liter nicht einmal lächerliche ein Cent.  Die meisten Milchbauern 
brauchen aber weitaus mehr, um den Ruin abzuwenden.
Fraglich ist auch, ob die von Aigner in Aussicht gestellte 
Erholung des Milchmarkts durch Exporte nach China tatsächlich 
eintritt. Zu erwarten ist eher, dass die Chinesen selbst die 
Produktion steigern, auf Importe aus Deutschland also gar nicht 
angewiesen sein werden. Fazit: Mit ihrem Sonderprogramm möchte Aigner
vor allem Zeit gewinnen. Denn sie weiß genau, dass die Mehrheit in 
der EU für das Aus der Milchquote ist und damit für die Freigabe der 
Produktionsmenge. Auf die Milchbauern kommen raue Zeiten zu.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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