Neue OZ: Kommentar zu Klinikärzte
Osnabrück (ots)
Hohe Forderungen
Wohl in kaum einer Branche hat es in jüngster Zeit derart große Gehaltssteigerungen gegeben wie bei den Klinikärzten: Zusammen acht Prozent 2008 und 2009 nach einem Gehaltssprung im Jahr 2006. Dennoch verlangen die Mediziner nun erneut eine Erhöhung und tragen sie sehr selbstbewusst vor. In der Summe liegen die Forderungen des Marburger Bundes damit sogar noch über denen der Gewerkschaft Verdi.
Aber die Klinikärzte wissen, wie weit sie in den Tarifverhandlungen gehen und warum sie sich so umfangreiche Forderungen erlauben können. Denn die stressigen Bedingungen an den Krankenhäusern - vor allem auch die Bereitschaftsdienste - schrecken immer mehr Mediziner ab. Kollegen wandern ins Ausland ab, und es fehlen immer mehr Klinikärzte.
Und wenn niedergelassene Fachärzte in Pension gehen, stammen die Nachfolger oft aus dem Krankenhaus. Sie wechseln in die Praxen, weil ihnen die Arbeitszeiten attraktiver und die Belastungen geringer erscheinen.
Für die kommunalen Arbeitgeber ist das eine schwierige Situation. Denn wenn sie noch mehr Personalkosten für die Mediziner ausgeben müssen, ist die Folge oft Arbeitsverdichtung, Personalabbau oder Stilllegung einzelner Bereiche. Kommen sie aber den Forderungen nicht nach, verschärft sich der Mangel noch mehr.
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