Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Wachstum
Osnabrück (ots)
Berg-und-Tal-Fahrt
Es geht weiter bergauf. Das ist der Tenor aller aktuellen Wirtschaftsprognosen. Das bedeutet freilich noch lange nicht, dass alles besser wird. Für viele ist das Gegenteil der Fall: Hunderttausende von Beschäftigten müssen nach wie vor um ihren Job fürchten. Von einer Entwarnung kann also keine Rede sein.
Stattdessen ist Geduld gefragt. Denn die Schwelle, ab der die Zahl der Stellen steigt, liegt aller Erfahrung nach bei etwa zwei Prozent Wirtschaftswachstum. Davon ist Deutschland aber weit entfernt. Hinzu kommt: Nach der aktuellen Krise wird die Marke zu mehr Beschäftigung noch später überschritten. Denn zunächst gilt es, die Kurzarbeit zurückzufahren. Und dann werden viele Unternehmen wohl auch noch die Arbeitszeitkonten wieder auffüllen, die jetzt geplündert worden sind.
Abzuwarten bleibt ferner, wie sich die starken Einschnitte auswirken, die Finanzminister Schäuble für 2011 angekündigt hat. Der private Konsum, so ist zu befürchten, wird dadurch deutlich gedämpft - mit spürbaren Auswirkungen auf den Stellenmarkt.
Beschäftigungssicherung wird damit zum herausragenden Thema der diesjährigen Tarifrunden. Einen möglichen Ausweg weisen neue Modelle zur Arbeitszeitverkürzung. Das ist auf jeden Fall besser, als Arbeitslosigkeit zu finanzieren.
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