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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Krankenkassen

Osnabrück (ots)

Bitterer Vorgeschmack
Niemand sollte sich etwas vormachen: Die Ausgaben für das 
Gesundheitswesen werden weiter steigen. Und damit auch die Beiträge 
zur Krankenversicherung. Das hat eine Reihe von Gründen: 
Medizinischer Fortschritt, wachsende Lebenserwartung und Inflation 
sind einige von ihnen. Umso wichtiger ist es, den Kostenanstieg 
wenigstens zu dämpfen. Doch dafür wird viel zu wenig getan.
Im Gegenteil: Die jetzt fälligen Zusatzbeiträge weisen - vom 
bürokratischen Aufwand mal abgesehen - sogar relativ bequeme neue 
Wege des Abkassierens. Denn Arbeitgeber sind nicht betroffen, womit 
der Aufschrei einer mächtigen Lobbygruppe entfällt.
Stattdessen werden weitere Lasten einseitig Beschäftigten und 
Rentnern aufgebürdet. Die Entsolidarisierung schreitet fort. 
Geringverdiener müssen genauso zahlen wie Topmanager - ein bitterer 
Vorgeschmack auf die von der Koalition angepeilte einheitliche 
Kopfpauschale.
Statt solche Reformen zu propagieren und so einen noch höheren 
Bedarf an Ausgleichszahlungen für sozial Schwache zu schaffen, sollte
Minister Rösler sich auf Wichtigeres konzentrieren: Mehr Wettbewerb 
zwischen den Kassen und Druck auf die Pharmaindustrie. Bisher hat er 
dafür aber keine Initiativen ergriffen, sondern soeben sogar einen 
kritischen Geist an der Spitze des sogenannten Pillen-TÜVs ablösen 
lassen - kein gutes Omen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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