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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Bundesregierung

Osnabrück (ots)

Aus falschem Kalkül
Das wird nicht reichen: Deutschland bietet den Afghanen 500 
militärische Ausbilder und mehrere hundert Millionen Euro zusätzlich 
an. Aber die Bundeswehr soll weiter als Checkpoint-Armee auftreten. 
Das Motto lautet: Eigenen Risiken und den Menschen und Problemen des 
Landes aus dem Weg gehen und darauf bauen, dass es die Amerikaner 
schon richten werden. Begleitet selbstverständlich von guten 
deutschen Ratschlägen.
Was beweist, wie sehr die Kanzlerin Deutschlands Außenpolitik 
ihrer Parteipolitik unterordnet. Da mag es Spitz auf Knopf stehen in 
Afghanistan - zum Strategiewechsel rafft sie sich nicht auf. Weil die
SPD nur mitzieht, wenn keine zusätzlichen Kampftruppen entsandt 
werden. Weil die Koalitionspartnerin FDP von einem größeren 
militärischen Engagement ohnehin wenig hält. Vor allem, weil dieser 
Bundeswehr-Einsatz in Deutschland an Rückhalt verliert, Merkel also 
um ihre Popularität fürchtet.
Der Sache wird dieses Kalkül nicht gerecht. Schließlich markiert 
die Londoner Afghanistan-Konferenz den Zeitpunkt einer Entscheidung 
im Grundsatz: Entweder die US-Strategie mittragen und versuchen, mit 
Aufbau- plus Ausbildungshilfe plus Kampftruppen am Boden das Blatt 
doch noch gegen Taliban, Kriegs- und Drogenfürsten zu wenden. Oder 
jetzt abziehen und die Niederlage mit allen bitteren Konsequenzen 
hinnehmen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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