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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Konferenz
London

Osnabrück (ots)

Noch schwereren Zeiten entgegen
Was Außenminister Guido Westerwelle als brandneu und als ein 
Sammeln der NATO hinter deutscher Strategie anpreist, ist weder neu, 
noch Ausdruck von Geschlossenheit. Deshalb werden die Ergebnisse der 
Londoner Konferenz Afghanistan nicht befrieden.
Das Manko fängt in der NATO an. Amerika marschiert mit deutlich 
gesteigerter Anstrengung voran, aber die Europäer - speziell die 
Deutschen - kleckern hinterher. Sie haben zwar mehr Aufbau- und 
Ausbildungshilfe zugesagt. Aber den Druck auf den Feind sollen die 
Amerikaner weitgehend allein verstärken.
Die Defizite setzen sich fort in der Regierung Karsai. Sie wird 
geführt von einem Präsidenten, den eine Wahlfarce im Amt bestätigt 
hat. Auch handelt es sich um eine Führung, die als extrem korrupt 
gilt. Eine, die das Machtgefüge in Afghanistans schnell wechselnden 
Fürstenbündnissen widerspiegelt, aber gewiss kein Streben nach 
Demokratie und Recht.
So bleibt diese Regierung schwach, ihre auswärtigen Garanten 
bleiben es auch. Zu schwach für den Gegner, der sich finster 
entschlossen zeigt. Getrieben von Verblendung wie der harte Kern der 
Taliban, von archaischen Herrschaftsbegriffen wie die Kriegsfürsten, 
von krimineller Energie wie die Drogenbarone. Die Londoner Konferenz 
markiert somit keine Wende. Afghanistan geht noch schwereren Zeiten 
entgegen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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