Neue OZ: Kommentar zu Haiti
Erbeben
UN
Osnabrück (ots)
Chance zum Neuanfang nutzen
Auch gut einen Monat nach dem schweren Erdbeben hat sich die Lage auf Haiti bei Weitem nicht normalisiert. Trotz der vielen Hilfsmaßnahmen fehlt es nahezu an allem. Seitdem die erschütternden Bilder aus der Medien-Öffentlichkeit verschwunden sind, hat die Spendenbereitschaft deutlich nachgelassen. Geblieben ist der Überlebenskampf der Menschen. Nur - wir sehen es nicht mehr, wie Männer, Frauen und Kinder Hunger leiden, sich um Lebensmittel prügeln oder einfach nur sterben.
Mit ihrem Spendenaufruf haben die Vereinten Nationen jetzt den Fokus erneut auf Haiti gelenkt. Die UNO braucht Geld, um den mehr als drei Millionen von der Katastrophe betroffenen Menschen unmittelbar helfen zu können. 1,05 Milliarden Euro werden benötigt. Viel Geld - aber was ist das schon im Vergleich zu den Billionen Dollar und Euro, die zur Rettung von Banken in die Wirtschaft gepumpt wurden. Die Mitgliedsstaaten dürfen die Augen vor dem Leid nicht verschließen. Sie müssen helfen - und zwar schnell.
Langfristig gilt es, international weiter gehende Lösungen zu finden, um dem Armenhaus Haiti, das es auch schon vor dem zerstörerischen Beben war, unter die Arme zu greifen. Ausgerechnet die Katastrophe bietet eine große Chance zum Neuanfang. Ein Wiederaufbau ist zu wenig, um dem Elend ein Ende zu bereiten.
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