Neue OZ: Kommentar zu EU
Euro
Griechenland
Osnabrück (ots)
Erst der Anfang
Viel Lob von der EU und großes Interesse an der neuen Milliardenanleihe: Die griechische Regierung darf zufrieden sein. Ihre Notbremsung kurz vor der drohenden Staatspleite ist gelungen. Gleichwohl steht Premier Papandreou heute in Berlin ein schwerer Gang bevor. Denn Kanzlerin Merkel wird es an mahnenden Worten nicht fehlen lassen. Und auf frisches Geld vom deutschen Steuerzahler sollten die Griechen nicht hoffen. Sie müssen sich schon aus eigener Kraft aus dem selbst verantworteten Sumpf ziehen. Das wird schmerzhaft, wie auch die Bilder von den gestrigen Protesten zeigen.
Umso wichtiger, dass Papandreou trotzdem Kurs hält. Es liegt noch viel Arbeit vor ihm. Denn die Sparbeschlüsse allein reichen nicht. Sie müssen erstens konsequent umgesetzt und zweitens durch eine radikale Reformpolitik abgesichert werden. Das ist eine Herkulesaufgabe - siehe die teilweise chaotischen Zustände in Griechenlands Steuer- und Sozialsystem. Dabei kann auch der kurzfristige Verkauf von bestimmtem Staatsbesitz - Unternehmen, Immobilien - sinnvoll sein. Privatisierungen sind in allen Ländern der EU gang und gäbe. Die Griechen sollten hier eigene, nationale Lösungen suchen. Wichtig ist nur, dass ihr Weg letztlich zu den alles entscheidenden Zielen führt: Solider Staatshaushalt und stabiler Euro.
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