Neue OZ: Kommentar zu Missbrauch
Osnabrück (ots)
Ausgerechnet
Schlimmer kann es für die katholische Kirche kaum kommen: Täglich gelangen Skandale von sexuellem Missbrauch an die Öffentlichkeit - jetzt soll es sogar Fälle bei den Regensburger Domspatzen gegeben haben. Ausgerechnet die Sänger des weltberühmten Knabenchors sollen Opfer sein, und ausgerechnet in dem zeitweilig vom Papstbruder Georg Ratzinger geleiteten Musikinternat sollen sich Priester vergangen haben. Auch Georg Ratzinger gerät damit ins Zwielicht, selbst wenn er persönlich unschuldig war. Es macht die Sache nicht besser, dass die Vorfälle Jahrzehnte zurückliegen sollen. Denn die Wunden, die den betroffenen Sängern zugefügt wurden, schmerzen ein Leben lang.
Mit jedem neuen Fall von Missbrauch nimmt der Verlust an Vertrauen für die katholische Kirche in Deutschland zu. Darunter leiden auch all jene Priester und ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter in der Kirche, die sich mit großem Engagement der Sache Jesu widmen, sich etwa um soziale Projekte kümmern. Schonungs- und lückenlose Aufklärung ist weiterhin gefragt. Und Therapieangebote der Kirche an alle Opfer.
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