Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Bundeswehr
Osnabrück (ots)
Kanzlerin trägt große Mitverantwortung
Mehr Realitätssinn hat Verteidigungsminister zu Guttenberg angemahnt. Richtig, doch wen meint er damit? Ehrlich wäre es, wenn der CSU-Politiker selbst Realitätssinn bewiese und erklären würde: Die Regierungen von Schröder und Merkel haben den Afghanistan-Krieg aus Kalkül über Jahre geleugnet, somit die Öffentlichkeit hinters Licht geführt und eklatante Fehler gemacht. Dies trug dazu bei, dass der NATO nun die Niederlage droht.
Mögen sich die Kanzlerin sowie die Spitzen von Union und SPD vom Tod deutscher Soldaten betroffen zeigen. Fest steht: Sie tragen eine große Mitverantwortung dafür, dass die Bundeswehr in einer fast ausweglosen Situation steckt. Das Dilemma: Die NATO darf nicht verlieren, kann aber den Terror-Guerilla-Krieg gegen El Kaida und Taliban mit den derzeitigen Mitteln nicht gewinnen. Es mangelt an Kampftruppen, Hubschraubern, ziviler Hilfe und Ausbildern - und das rund neun Jahre nach Einsatzbeginn!
Da Deutschland wie die meisten EU-Staaten weiter nicht bereit ist, in die Mission die Mittel zu investieren, die für einen Erfolg notwendig sind, sollte sich die Kanzlerin Trostreden und Durchhalteparolen sparen. Hoffen kann die Bundeswehr nur noch auf US-Präsident Obama. Seine massive Truppenaufstockung soll die Wende am Hindukusch bringen. In den Norden kommt dann auch die Verstärkung, die Merkel der Bundeswehr dort seit Jahren vorenthält.
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