Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident
Nachfolge
Wulff
Osnabrück (ots)
Gefordert sind andere
Christian Wulff übt sich in Gelassenheit angesichts des geteilten Echos auf seine Nominierung. Er geht trotz der rechnerischen schwarz-gelben Mehrheit in der Bundesversammlung keineswegs von einem sicheren Sieg im Kampf um die Köhler-Nachfolge aus. Das zeigt den erfahrenen Politiker. Angesichts der hohen Umfragewerte seines Gegenkandidaten Joachim Gauck wird die geheime Wahl am 30. Juni spannender als erwartet.
Gefordert sind jetzt diejenigen, die Wulff in Position gebracht haben. Die Parteivorsitzenden Merkel (CDU), Seehofer (CSU) und Westerwelle (FDP) müssen ihre Reihen geschlossen halten und auf Wulff einschwören. Hier besteht Handlungsbedarf. Probleme bereitet erneut die FDP, die sich regional sehr unterschiedlich äußert.
Die starke Sympathie für Gauck belegt die große Sehnsucht der Deutschen in Zeiten des Umbruchs nach Orientierung und einer Integrationsfigur über Parteigrenzen hinweg. Ein anerkannter, parteiloser Bürgerrechtler wie Gauck, der für Einheit und Freiheit steht, hat in diesem Punkt einen Vorsprung.
Wulff weist - weil nicht gefordert - hier nur wenig vor. Er hat aber als Regierungschef überzeugt, der im Verbund mit der FDP Niedersachsen weit nach vorne gebracht hat. Das spricht keineswegs gegen ihn als einen Bundespräsidenten.
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