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Neue OZ: Kommentar zu "Ampel"
Markierung von Lebensmitteln

Osnabrück (ots)

Mit gesundem Verstand

Wer ist schuld daran, dass die Menschen sich immer ungesünder ernähren und immer dicker werden? Sie selbst? Die Industrie, die ihnen dieses Essen offeriert - zu meist unglaublich niedrigen Preisen? Oder - gern als Sündenbock herangezogen - das böse Fernsehen? Vielleicht auch der Stress im Job, der oft schnelle Mahlzeiten und wenig Bewegung vorschreibt?

Dass die westliche Welt ein Problem mit Fettleibigkeit hat, ist nicht wegzudiskutieren. Und dass viele mit zu viel auf den Rippen etwas dagegen tun könnten, wenn sie denn wollten, dürfte auch kein Gerücht sein. Bunte Markierungen auf Lebensmittelpackungen, wie sie das EU-Parlament soeben vom Diskussionstisch geräumt hat, hätten hier nicht geholfen.

Das Parlament hat aus mindestens zwei Gründen richtig entschieden: Einmal auf die Packungen gepappt, geben die Farbpunkte ein für alle Mal grünes - oder eben rotes - Licht für den Verbraucher. Dass aber auch die zuckerärmste Cola light (grün!) ungesund (rot!) wird, wenn man sie literweise trinkt, sollte jedem klar sein. Kennzeichnen würde das Ampelsystem dies aber nicht.

Womit Punkt zwei, nämlich der gesunde (grün!) Menschenverstand, genannt wäre. Verbraucher per Farbtafel durch den Supermarkt zu dirigieren ist entmündigend. Aufklärung ist angebracht. Menschen, die wissen, dass Kühe nicht lila sind, gehen mit Lebensmitteln - und ihrer Gesundheit - besser um.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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