Neue OZ: Kommentar zu HHS Nordbank
Nonnenmacher
Osnabrück (ots)
Verständliche Wut
Erst fahren sie den Karren vor die Wand, und dann kassieren sie auch noch hohe Abfindungen: Die Wut der Wähler und Steuerzahler über sündhaft teures Personal und Missmanagement in deutschen Unternehmen und Banken ist nur allzu verständlich. Für einen neuen Aufreger dieser Art sorgt jetzt wieder einmal die HSH Nordbank.
Nur dank vieler Steuermilliarden existiert das Geldinstitut überhaupt noch. Gegen den Chef wird wegen möglicher Untreue ermittelt. Trotzdem kann er um eine Abfindung in Millionenhöhe pokern. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt? Nein. Vielmehr drängt sich die Frage auf, wie zeitgemäß Verträge wie die jetzt zur Diskussion stehenden Abmachungen mit Jens Dirk Nonnenmacher noch sind. Die Fähigkeit, ein hohes Gehalt auszuhandeln, bedeutet jedenfalls noch lange nicht, dass damit ein guter Mann oder eine kompetente Frau gefunden ist. Und (oh Wunder!) es soll sogar fähige Manager geben, die schon für einige Hunderttausend Euro im Jahr arbeiten.
Zugleich verdichtet sich der böse Verdacht, dass die HSH schon vor Auslagerung der Schrottpapiere eine Bad Bank war: mit miesem Personal, überforderten Aufsehern und mafiösen Korruptionsstrukturen. Diesen Saustall auszumisten bedeutet eine Herkulesaufgabe. Da ist es höchst bedauerlich, dass der Hamburger Untersuchungsausschuss wegen der dortigen Neuwahlen die Arbeit abkürzen muss.
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