All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Geburten

Osnabrück (ots)

Fatale Tendenz

In Niedersachsen hat es im letzten Jahr 8147 Geburten weniger gegeben als 2004, ein Rückgang um satte 11,6 Prozent. Das ist eine alarmierende Entwicklung, die ohne Zweifel weitreichende Folgen haben wird. Probleme, die ohnehin schon gravierend sind, dürften sich weiter verschärfen. Das beginnt beim Mangel an Schülern und Kitabesuchern und reicht über fehlende Lehrlinge und Fachkräfte bis zu verstärkten Verwerfungen bei der Finanzierung des Renten- und Gesundheitssystems. Vor allem dem flachen Land droht eine noch stärkere Ausblutung.

Einmal abgesehen davon, dass jeder Einbruch bei der Geburtenrate auch die Notwendigkeit einer liberaleren Einwanderungsregelung untermauert, sind die Ursachen für die fatalen Tendenzen sicherlich vielschichtig. Einem Kind das Leben zu schenken oder auf Elternschaft zu verzichten ist eine zutiefst persönliche Entscheidung eines jeden Paares. Pflicht der Gesellschaft muss es jedoch sein, Hürden für die Erfüllung des Kinderwunsches weitestgehend abzubauen.

Da ist in den letzten Jahren zweifellos allerhand auf den Weg gebracht worden: mehr Betreuung für Kleinkinder, Einrichtung von Ganztagsschulen, Elterngeld, Aufstockung des Kindergeldes. Das scheint auch allmählich zu greifen, aber es reicht noch nicht. Und es bleiben Handlungsfelder - wie etwa mit Blick auf die "Generation Praktikum". Wie will man jungen Menschen die Gründung einer Familie schmackhaft machen, wenn sie nur mit - oft auch noch niedrig dotierten - Zeitverträgen ausgestattet werden und ihre Zukunft kaum verantwortlich planen können?

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 23.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Einzelhandel

    Osnabrück (ots) - Süßer die Kassen lange nicht klingelten Schenken macht Spaß. Egal, ob man seine Eltern, Kinder oder Freunde bedenkt. Oder einfach mal sich selbst. In den vergangenen beiden Jahren allerdings vermieste die Wirtschaftskrise den Konsumenten die festlichen Tage. Und das gar nicht einmal, weil den Bürgern weniger Geld zur Verfügung stand. Sondern weil die Menschen Furcht vor einer lang anhaltenden Rezession mit wachsender Arbeitslosigkeit hatten. Die ...

  • 23.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärzte / Honorare

    Osnabrück (ots) - Nur das Geld zählt Die bayerischen Hausärzte haben eine große Chance verpasst. Die Mediziner hätten sich mit einer einzigen Abstimmung vom Spar-Diktat der Krankenkassen trennen können. Schließlich ist der Onkel Doktor vor Ort alternativlos. Wer sollte die Hausärzte schon ersetzen? Die Kassen wären bei einem Schulterschluss der Ärzte zu erheblichen Zugeständnissen gezwungen gewesen. Aber der ...

  • 22.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Europa / Ungarn / Medien

    Osnabrück (ots) - Druck erhöhen Der Proteststurm der EU kommt spät. Erst kurz bevor Ungarn am 1. Januar die EU-Präsidentschaft übernimmt, haben die Protagonisten in Brüssel begriffen, was sich im Osten des Kontinents zusammenbraut. Das böse Wort Zensur macht die Runde. Tatsächlich gehen die Vollmachten der nationalen Medienbehörde Ungarns zu weit. Sie darf gegen private Fernseh- und Radiosender, Zeitungen und ...