Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Renten
Altersarmut
Osnabrück (ots)
Es tickt eine Zeitbombe
Noch ist Altersarmut für die meisten Beschäftigten und Rentner kein aktuelles Thema - aber es droht eines zu werden. Teilzeitstellen, Kurz- und Leiharbeit, Langzeitarbeitslosigkeit oder gescheiterte Versuche mit der Selbstständigkeit tragen dazu bei, dass künftige Rentner in die Armut abrutschen.
Hinzu kommt: Mit Stundenlöhnen von sechs bis acht Euro lässt sich auch nach 45 Beitragsjahren keine Rente oberhalb der Grundsicherung erreichen. Doch es darf nicht sein, dass ein Arbeitnehmer, der lebenslang Rentenbeiträge zahlt, im Ruhestand genauso schlecht gestellt ist wie jemand, der gar nicht gearbeitet hat. Für die Kommunen wird die steigende Altersarmut zum Milliardenrisiko, weil sie für die Grundsicherung zuständig sind. Hier tickt also eine politische Zeitbombe. Aber Horrorszenarien alleine helfen niemandem.
Besser ist es, wenn sich die Bundesregierung noch intensiver um diese drängende Frage kümmert und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen das Thema bald zur Chefsache macht. Daher ist es hilfreich, dass im kommenden Jahr endlich eine Kommission der Bundesregierung zur Vermeidung von Altersarmut die Arbeit aufnimmt. Kreative Lösungen sind gefordert. Unabhängig davon lässt sich Altersarmut am besten durch eine möglichst lange Beschäftigung verhindern. An der Rente mit 67 führt daher kein Weg vorbei.
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