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Neue OZ: Kommentar zu Ägypten

Osnabrück (ots)

Diskriminierung beenden

Das barbarische Verbrechen von Alexandria zeigt, wie schnell Terrorgruppen den Religionskonflikt zwischen Kopten und der islamischen Mehrheit in Ägypten zur Eskalation bringen könnten. Schon die ersten Proteste nach dem Blutbad an Silvester waren nicht frei von Gewalt. Nicht auszudenken wäre, wenn etwa El Kaida bei weiteren Terrorakten die aufgestaute Wut zwischen den Religionsgruppen vollends zur Explosion bringen würde. Dieser Gefahr müssen sich in diesen Tage alle bewusst sein - muslimische und christliche Geistliche wie das Regime von Präsident Mubarak.

Daher muss zur Mäßigung gedrängt und gleichzeitig alles dafür getan werden, um die Sicherheit der Kopten zu gewährleisten. Instabilität wäre nicht nur eine Gefahr für Ägyptens Tourismuswirtschaft. Auch das System Mubarak könnte wanken, wenn bis zur Wahl im September chaotische Verhältnisse drohten.

Darüber hinaus muss Ägypten endlich aufhören, die christliche Minderheit in dem Land zu diskriminieren. Viele Islamgelehrte in Kairo fordern Toleranz und Gleichberechtigung für Muslime in den Ländern, in denen sie eine Minderheit darstellen. Wo aber der Islam die Mehrheit stellt, wird der universelle Wert der Religionsfreiheit oft bis zur Unkenntlichkeit gebeugt. In Ägypten sind die Kopten Bürger zweiter Klasse. Im Irak ist gar eine moderne Christenverfolgung im Gang. Dass in Europa der Protest dagegen lauter wird, ist ein erster Anfang.

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