Neue OZ: Kommentar zu Finanzen
Steuern
Osnabrück (ots)
Ziel verfehlt
Da freut sich der Steuerzahler, und der Finanzminister grämt sich: Mehr als vier Milliarden Euro im Jahr kosten den Fiskus die neuen Steuersparmöglichkeiten, die er den privaten Haushalten mit der Absetzbarkeit von Dienst- und Handwerkerleistungen eingeräumt hat.
Natürlich ist nichts Schlechtes daran, wenn der gebeutelte Steuerzahler zur Abwechslung mal spürbar sparen kann. Immerhin bleibt so auch mehr Geld für den privaten Konsum in den Portemonnaies. Und das stärkt die für die Konjunktur so wichtige Binnennachfrage.
Dennoch hat der Bundesrechnungshof recht, wenn er eine Überprüfung der Steuerregeln fordert. Schließlich sind sie mit der Absicht begründet worden, Schwarzarbeit zu bekämpfen. Genau dieses Ziel wird aber nicht erreicht, wenn mehr oder weniger ungeprüft auch jede Menge Arbeiten anerkannt werden, bei denen sowieso kein Schwarzarbeiter zum Einsatz kommen sollte. Rein handwerklich gibt es mithin einiges nachzubessern.
Hinzu kommt die immer wieder zu stellende Frage nach der Willkürlichkeit solcher Entlastungen. Warum profitiert eine Gruppe von Steuerzahlern besonders, während andere in die Röhre schauen? Und schließlich ist zu bedenken, dass sich die öffentliche Hand Großzügigkeit eigentlich gar nicht erlauben kann, so überschuldet, wie der Staat ist. Wenn dennoch Steuergeschenke verteilt werden, dann bitte an alle.
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