All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Film
Berlinale

Osnabrück (ots)

Tempo drosseln: 3-D!

Wim Wenders lässt die Bausch-Compagnie tanzen, Michel Ocelot animiert Märchen in Silhouetten-Optik, Werner Herzog dokumentiert die Reliefstruktur der Höhenmalerei, alles in 3-D! Der Berlinale-Sonntag wurde zur Leistungsschau der dritten Dimension.

Der französische Trickfilm steht für eine 3-D-Optik um ihrer selbst willen: Ocelot knüpft an das animierte Scherenschnitt-Kino der Stummfilm-Zeit an. Und schnell merkt man: Auch auf mehrere Raumebenen verteilt, werden flache Figuren nicht plastisch. Der Effekt ist hier kaum mehr als ein sinnloses Marketing-Argument. Ganz anders verhält es sich bei Wenders, der seine Tänzer mitten in die Wuppertaler Stadtkulisse stellt, und das Publikum dabei in langen Sequenzen den Raum erkunden lässt.

Viel mehr als alle bisherigen Animationsabenteuer zeigt Wenders' Film damit, wie man in der neuen Technik erzählen muss. Für eine wirkliche Raumwirkung reicht es nicht, ab und an eine Klinge in Richtung Kamera zu schleudern. Das neue Kino braucht den Mut zur Inszenierung in der Tiefe, und damit auch den Mut zur Langsamkeit. Die immer schneller geschnittenen Großproduktionen, die bislang am stärksten auf 3-D setzen, werden das vermutlich nie leisten können.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 11.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Hartz IV

    Osnabrück (ots) - Gesicht gewahrt Der nervige, endlos wirkende Schaukampf zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün in Sachen Hartz IV ist unterbrochen - vorerst. Nun ist es gut, dass beide Seiten nach sieben Wochen Verhandlungen überraschend den Vermittlungsausschuss angerufen haben. Dieses Vorgehen garantiert zwar noch lange kein greifbares Ergebnis zugunsten der Langzeitarbeitslosen und ihrer Familien. Doch zumindest kann ...

  • 11.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Bundesbank / Weber

    Osnabrück (ots) - Merkels Opfer Offiziell verzichtet Axel Weber aus persönlichen Gründen auf das Amt des Bundesbankchefs. Aber das stimmt nicht. In Wahrheit ist Weber Opfer der Europapolitik von Angela Merkel geworden. In der Euro-Krise trat die Kanzlerin erst besonders kompromisslos auf. Sie wollte nicht, dass Deutschland für Finanzprobleme anderer Staaten geradestehen muss. Damals brachte Merkel Weber als Kandidaten ...

  • 11.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Urteile / Familie

    Osnabrück (ots) - Vergaloppiert Die Karlsruher Richter haben Klartext gesprochen. Ungewöhnlich deutlich lesen die Verfassungshüter ihren Kollegen vom Bundesgerichtshof die Leviten. Das ist berechtigt, weil die Bundesrichter sich mit ihrer restriktiven Lesart des Unterhaltsrechts für Geschiedene gründlich vergaloppiert haben. Die Justiz muss Gesetze auslegen, darf die Vorschriften dabei aber nicht dreist aushebeln, ...