All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Japan/Atomkraft/erneuerbare Energien

Osnabrück (ots)

Verzerrte Wahrnehmung

Die doppelte Katastrophe, die Japan überrollt, verzerrt die Wahrnehmung. Die Welt sieht zwar die Folgen des Erdbebens. Fernsehbilder vermitteln das Leid und die Verwüstungen. Viele Länder sind dem Gebot der Menschlichkeit gefolgt und schicken Helfer.

Aber im Fokus steht die Katastrophe im AKW Fukushima. Sie löst weltweit ein anderes Beben aus. Die Atomkraft steht wieder auf dem Prüfstand.

In Japan ist passiert, was eigentlich bei friedlicher Nutzung dieser Technik (fast) nie hätte passieren können, glaubt man der Atomindustrie. Mit Glauben hat das aber alles wenig zu tun. Die Kernschmelze im sowjetischen Kraftwerk Tschernobyl liegt gerade mal 25 Jahre zurück. Und jetzt schon wieder ein GAU. Atomkraft ist nicht beherrschbar. Da helfen auch die schönsten Broschüren der Atomlobby nichts. Doch ist die Technik auch Fluch und Segen zugleich, wie das Beispiel Japan zeigt. Trotz der Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im Zweiten Weltkrieg setzte der Inselstaat auf Atomkraft, wurde zu einer führenden Wirtschaftsmacht. Auch nach der Katastrophe wird Japan ohne Atomstrom nicht auskommen. Denn ein Umsteuern erfordert Zeit für neue Techniken, hohe Investitionen und politischen Konsens.

Der Unfall zeigt, wie wichtig die deutsche Vorreiterrolle auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien ist. Beruhigen kann das nicht. Atomkraft ist ein globales Thema. Denn Radioaktivität kennt keine Grenzen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 13.03.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Israel

    Osnabrück (ots) - Macht ohne Nutzen In diesem abgrundtief scheußlichen Verbrechen gegen Israelis lag politisch sogar eine Chance. Regierungschef Benjamin Netanjahu lässt sie verstreichen. Kein politisches Motiv der Welt rechtfertigt es, eine Familie niederzumetzeln, wie es mutmaßlich palästinensische Täter im Westjordanland getan haben. Selbst in arabischen Gesellschaften, in denen Israel verhasst ist, darf diese Bewertung des Massakers von Itamar weithin vorausgesetzt ...

  • 13.03.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu deutscher Atomdebatte

    Osnabrück (ots) - Merkels Restrisiko Das war klar: Die Katastrophe in Japan befeuert die deutsche Atomdebatte. Unmittelbar vor wichtigen Landtagswahlen wie in Baden-Württemberg ist das nicht ohne Brisanz. Denn die Laufzeitverlängerung deutscher Atommeiler, mit der die gegenwärtige Bundesregierung rot-grüne Beschlüsse der Vergangenheit aufweichte, war von Beginn an ein Zugeständnis an die Energiewirtschaft, nicht an ...

  • 13.03.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Euro

    Osnabrück (ots) - Wer's glaubt Aufstieg und Fall eines Politikers wie Karl-Theodor zu Guttenberg haben viel mit der Sehnsucht des Volkes nach glaubwürdigen Vertretern zu tun. Beim Thema Euro steht Kanzlerin Angela Merkel inzwischen vor einem massiven Glaubwürdigkeitsproblem: Kaum noch jemand nimmt ihr das Versprechen ab, bei der Hilfe für Euro-Schuldensünder wie Griechenland gehe es nur um Bürgschaften des deutschen Steuerzahlers, die nie in Anspruch genommen werden ...