Neue OZ: Kommentar zu Stiftung Lesen
Osnabrück (ots)
Unbefriedigend
Muss ein Kind, um lesen zu lernen, wissen, wie die Kundenzeitschrift einer Bank heißt, die das Leseheft finanziert hat? Natürlich nicht. Schleichwerbung hat in Unterrichtsmaterialien nichts zu suchen. Es sieht so aus, als habe sich die angesehene Stiftung Lesen wohl diesbezüglich auf sehr dünnes Eis begeben.
Die bisherige Reaktion des Hauptgeschäftsführers Jörg F. Maas auf die Kritik des Philologenverbands ist unbefriedigend. Zwar will sich die Stiftung Lesen laut Maas einem fairen Dialog stellen, eine konkrete Stellungnahme zu den Beispielen aus dem "Report Mainz" steht aber noch aus.
So spielt die Stiftung Lesen jedoch mit ihrem guten Ruf. Das gilt auch unabhängig davon, dass letztendlich die Lehrer entscheiden, ob die fraglichen Materialien im Unterricht genutzt werden. Immerhin: Die Diskussion um die in die Kritik geratenen Lehrmaterialien könnte eine Gelegenheit sein, das Thema "Lobbyarbeit" in den Schulklassen zu thematisieren, im Sinne einer Extraportion Medienkompetenz.
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