Neue OZ: Kommentar zu USA
Unternehmen
Skype
Microsoft
Osnabrück (ots)
Überfällige Investition
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, so wie jetzt Microsoft mit einem exorbitant hohen Kaufpreis von 8,5 Milliarden Dollar für Skype. Für ein Unternehmen, das 2010 einen im Vergleich zu dieser Summe lächerlich geringen Umsatz von 860 Millionen Dollar auswies, das sieben Jahre nach seiner Gründung immer noch defizitär wirtschaftete und dessen Popularität auf einer Dienstleistung basiert, mit der sich zunächst kein Geld verdienen lässt, weil sie gratis ist. Doch die Investition ist für Microsoft ohne Alternative. Sie ist sogar längst überfällig.
Zu lange hat sich der Software-Gigant auf den Lorbeeren der guten Geschäfte mit dem PC-Betriebssystem Windows und den Office-Büroprogrammen ausgeruht. Dabei hat Microsoft das Internet- und das Mobilfunkgeschäft verschlafen: Suchmaschinenprimus Google vermeldet immer neue Rekordgewinne. Apple revolutionierte durch das iPhone den Handymarkt und rief mit dem Erfolg des mobilen Tabloid-Computers iPad gar die "Post-PC-Ära" aus: ein heftiger Angriff auf Microsofts Kerngeschäft.
Mit dem Skype-Deal erhält Microsoft die Technologie für Videogespräche, auch auf dem Handy. Microsoft kann so in das Territorium der Konkurrenz einbrechen, weil Skype sowohl auf Apples iPhone und iPad als auch auf Handys mit Google-Betriebssystemen läuft. Obendrein eröffnet die Kooperation mit Nokia künftig Chancen auf weitere Marktanteile.
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