Neue OZ: Kommentar zu Europa
Finanzkrise
Osnabrück (ots)
Wie lange noch?
Erst Griechenland, dann Irland, jetzt Portugal, und schon bald wieder Griechenland? Die Rettungsaktionen für extrem überschuldete EU-Staaten nehmen kein Ende. Eine Milliardenhilfe türmt sich auf die nächste. Und je häufiger dies geschieht, desto stärker drängt sich die Frage auf: Wie lange noch? Zu Recht warnt Bundeskanzlerin Angela Merkel davor, die Helfer zu überfordern. Ansonsten könnten rechtspopulistische Kreise massiven Auftrieb erhalten. Für die Zusammenarbeit in Europa und die europäische Einheit wäre dies ein böses Omen.
Umso mehr kommt es jetzt darauf an, klare Perspektiven aufzuzeigen. Und das heißt: Griechen, Iren und Portugiesen müssen so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen stehen können. Sie vor der Staatspleite zu retten ist nur ein erster Schritt. Noch wichtiger bleibt es, Reformen und Wirtschaftswachstum zu fördern.
Speziell im Fall Griechenlands, das mit 330 Milliarden Euro Schulden belastet ist, dürfte es mit Krediten und Bürgschaften nicht getan sein. Zu groß sind die Lasten, als dass das kleine Land sie tragen könnte. Auch eine Umschuldung mit einem teilweisen Verzicht auf Forderungen ist deshalb nicht auszuschließen. Sie hätte zugleich den Charme, dass nicht nur Steuerzahler, sondern auch private Gläubiger einen Beitrag leisten könnten. Das würde die Akzeptanz der Hilfen deutlich erhöhen.
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