Neue OZ: Kommentar zu Pakistan
USA
Osnabrück (ots)
Seltsame Hassliebe
Das Verhältnis zwischen Pakistan und den USA ist seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eine seltsame Mischung aus Hassliebe und Notgemeinschaft, voller Widersprüche, Enttäuschungen und Schuldzuweisungen. Die Sorge Washingtons ist berechtigt, dass der zerfallende Atomwaffenstaat den Weltfrieden gefährdet. Daher verliert US-Außenministerin Clinton nie die Geduld mit dem Partner im Anti-Terror-Kampf, der trotz US-Milliardenhilfen und großer Versprechungen selten sein Wort hält.
Dabei dürfte Clinton insgeheim noch Verständnis für die zur Schau gestellte Empörung der pakistanischen Regierung über die US-Militäraktion zur Ergreifung Osama bin Ladens haben. Schließlich sind in keinem Land der Welt Al-Kaida und andere militante Extremisten so stark wie in dem Krisenherd. Mit dem aufgesetzten Protest versucht Islamabad stets, die wütenden Massen zu besänftigen, wenn der vereinbarte Schattenkrieg der USA größere Opfer erfordert.
Was Clinton aber zu Recht verärgert, ist diese Tatsache: Pakistan hat im vergangenen Jahrzehnt kaum Fortschritte im Kampf gegen den militanten Islamismus erzielt. Das gilt vor allem im Bildungs- und Sozialbereich. Da könnten die USA ihre Drohnenangriffe auch verfünffachen: Solange eine große Anzahl Kinder in radikalen Koranschulen einer Gehirnwäsche unterzogen wird, wird es keinen Frieden geben. Diese Hass-Ideologie muss Pakistan endlich zurückdrängen.
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