Neue OZ: Kommentar zu Österreich
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Osnabrück (ots)
Neuem Glanz entgegen
Die Berliner Philharmoniker haben Christian Thielemann einen Traumstart in Dresden ermöglicht. Und das, bevor er überhaupt angefangen hat. Denn zweifelsohne zählt die Staatskapelle zu den europäischen Traditions- und Spitzenorchestern, und trotzdem steht sie im Schatten der Berliner oder der Wiener Philharmoniker. Wo aber kann man besser dem Ruhm entgegentänzeln, als auf glänzendem Salzburger Parkett. Thielemann wird also nun auch dort zur Institution, nachdem er Bayreuth und Baden-Baden erobert hat.
Eine Frage stellt sich allerdings: Verschafft er den Salzburger Osterfestspielen auch den nötigen Innovationsschub? Denn so schäbig der offenbar lang geplante, aber als Flucht inszenierte Rückzug der Berliner Philharmoniker gewesen sein mag, ein Grund war, dass sie ihre Vorstellung zeitgemäßer Konzertdramaturgie nicht umsetzen konnten.
Das aber ist die aktuelle Gretchenfrage der Klassikszene: Wie hältst Du's mit der Zukunft? Unter anderem liegt die in der Gegenwart zeitgenössischer Musik und in Darbietungsformen, die das konventionelle Konzert ergänzen. In diese Richtung wollen die Berliner nun in Baden-Baden marschieren. Thielemann hingegen gilt als fantastischer Dirigent, aber als experimentierfreudig ist er nicht gerade verschrien.
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