Neue OZ: Kommentar zu Parteien
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Energie
Atom
Osnabrück (ots)
Reifeprüfung bestanden
Reifeprüfung bestanden: Die Grünen können den Umbau zur Volkspartei zügig fortsetzen, mit dem Ja zum Regierungsplan für den Atomausstieg sind Hürden genommen. Die Parteispitze legte sich schwer dafür ins Zeug. Dem Werben und den Warnungen, jetzt nicht eine historische Chance zu verpassen, ist die Basis wunschgemäß gefolgt. Alles andere wäre ein verheerender Rückfall in Chaoten-Zeiten gewesen.
Die Grünen haben quasi ein Urheberrecht in Sachen Atomausstieg. Hätten sie sich einem Beschluss verweigert, der genau ihren Zielen Rechnung trägt, wäre dies nach außen nicht zu vermitteln gewesen. Die Zweidrittelmehrheit für den schwarz-gelben Konsens belegt: Das Parteivolk verändert sich. Ergebnisorientierte Bildungsbürger lösen die Anti-AKW-Vorkämpfer der Gründerzeit ab. Kompromisse sind bei den neuen Grünen nicht mehr unanständig.
Aber ein Drittel der Delegierten hegt Widerwillen und Misstrauen gegen die Wende-Kanzlerin. Die Sorge, dass Merkel den Atomkonsens über den Haufen wirft, ist bei ihnen größer als der Wille zur Macht. Viel zu tun also noch für Kretschmann, Trittin und Co. Sie müssen die Anti-AKW-Initiativen, die sich verraten fühlen, überzeugen und weiter an sich binden. Und sie müssen inhaltlich weiter hart arbeiten. Denn Deutschland braucht ein Atom-Endlager. Wenn die Grünen 2013 wieder mitregieren sollten, werden sie es sein, die den Standort dafür festzulegen haben.
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