Neue OZ: Kommentar zu USA
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Osnabrück (ots)
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Die eine Generation verschlingt ihre Bücher, die nächste Generation lässt sie links liegen: Auch große Autoren sind vor den Tücken ihrer unberechenbaren Wirkungsgeschichte nicht gefeit. Ernest Hemingway warf als unverrückbare Landmarke einen sehr langen Schlagschatten über die Karte der literarischen Landschaft. Seine Person, seine Werke waren der legitime Ausdruck des Lebensgefühls von Millionen, die wie ihr Idol durch Kriegserfahrungen gingen und darüber ihre Jugend und ihre Ideale verloren.
Jetzt ist uns Hemingway doch fern gerückt. Sein Nimbus ist noch da, doch seine Bücher sind nicht mehr selbstverständliche Lektüre. Darin gleicht die Wirkungsgeschichte Hemingways jener von Albert Camus, William Faulkner oder Friedrich Dürrenmatt. Womöglich bewegt die Edition Tausender privater Briefe Hemingways, die demnächst beginnt, die Beschäftigung mit dem großen amerikanischen Autor neu. Allerdings braucht niemand so lange zu warten. Der Griff zu Hemingways Romanen genügt. Denn ihm ging es um Fragen, die stets aktuell sind: Wer bin ich? Worin liegt der Sinn meines Lebens?
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