Neue OZ: Kommentar zu Religion
Islam
Imame
Osnabrück (ots)
Vorreiterrolle der Universität
Bisher wird ein Imam meist in islamisch geprägten Ländern ausgebildet und für ein paar Jahre nach Deutschland in eine Gemeinde geschickt. Die Vorbeter können oft kaum Deutsch und besitzen selten die notwendigen Kenntnisse, um Rat suchenden Gläubigen die richtigen Tipps bei Problemen mit Mitbürgern, Institutionen oder Behörden in Deutschland zu geben.
Deshalb ist die Fortbildung für Imame an deutschen Universitäten ausdrücklich zu unterstützen. Sie richtet sich nach den Wertmaßstäben der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Und sie trägt zur Integration bei, weil sie mehr Dialog zwischen den Religionen ermöglicht und so das gegenseitige Verständnis fördert.
Dass der Islam inzwischen zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache. Diese hat die Universität Osnabrück früh erkannt. Indem sie eine Vorreiterrolle bei der Ausbildung von lslamlehrern und Imamen einnimmt, kann sie eine prägende Plattform für den Integrationsprozess werden.
Dennoch sind längst nicht alle Probleme gelöst. Die größte Herausforderung dürfte es sein, den im Abseits stehenden muslimischen Dachverband DITIB zum Mitmachen zu bewegen. Dieser finanziert viele Imame in Deutschland. Wenn es nicht gelingt, den mächtigen Verband ins Boot zu holen, könnten einige Absolventen des neuen Bachelor-Studiengangs vielleicht auf dem Arbeitsamt landen und nicht auf dem Gebetsteppich
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