Neue OZ: Kommentar zu Althusmann
Plagiat
Osnabrück (ots)
Peinliches Fehlverhalten
Den smarten Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat's erwischt, auch die forsche FDP-Dame Silvana Koch-Mehrin stolperte über Abkupferei in der Doktorarbeit. Nun ist mit Bernd Althusmann ausgerechnet jener Politiker ins Zwielicht geraten, der als Präsident der Kultusministerkonferenz ganz besonders über Qualität und Korrektheit in Forschung und Lehre zu wachen hat.
Noch ist nicht bewiesen, dass der Niedersachse in seiner Dissertation gezielt getäuscht hat. Zumindest hat er nicht frech ganze Passagen anderer Autoren ohne Quellenangabe geklaut. Insofern hat dieser Fall wohl eine andere Dimension als zuvor bei Guttenberg und Koch-Mehrin.
Aber es ist schon peinlich genug für einen Kultusminister, erst recht für einen KMK-Präsidenten, dass er "handwerkliche Fehler" beim Zitieren zugeben muss. Der Rückgriff auf Beiträge von Experten ist markanter Bestandteil jeder Dissertation; einen Bruch der dabei geltenden Regeln können sich gerade hochrangige Politiker aufgrund ihrer Vorbildfunktion nicht leisten, und dies erst recht nicht mit Unwissenheit zu entschuldigen versuchen.
Einmal mehr stellt sich die Frage, ob Politiker sich in ihrer Prestigesucht mit der Jagd nach schmückenden Titeln nicht überheben. "Nebenbei" eine fundierte Doktorarbeit zu schreiben ist eine enorme Herausforderung. Unkorrektheiten können da Karrieren knicken, vielleicht auch die von Althusmann.
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