Neue OZ: Kommentar zu Südsudan
Unabhängigkeit
Osnabrück (ots)
Ein erhabener Moment
Trotz all der elementaren Probleme im Süden des Sudan lohnt es sich, an diesem Tag innezuhalten. Mit der Abspaltung vom Norden des Landes wird in Juba und anderen Städten die Gründung eines neuen Staates gefeiert. Sage und schreibe knapp 99 Prozent der Bevölkerung haben im Januar für diesen Schritt gestimmt. Wenn sich Menschen für Freiheit und Unabhängigkeit entscheiden und dies offiziell Realität wird, werden sie Zeugen eines erhabenen Moments.
Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass die vom jahrzehntelangen Bürgerkrieg zermürbten Afrikaner inmitten einer humanitären Krise der schärfsten Art um das Überleben kämpfen. Die Herausforderungen des jüngsten Staates der Welt sind unvorstellbar groß: Es fehlt an Wasser, Lebensmitteln und Straßen; Analphabetismus und Müttersterblichkeit sind weit verbreitet; praktisch überall toben Stammeskonflikte. Als wäre dies nicht schon genug, kommen die heikle Frage der exakten Grenzziehung und die ungeklärte Aufteilung der Erdöleinnahmen mit dem Norden hinzu.
Umso wichtiger ist es, dass der Südsudan als Staat anerkannt und besonders geschützt wird. Dazu gehören finanzielle wie organisatorische Hilfe, der Aufbau von Polizei und Justiz. Außenminister Guido Westerwelle wird in der nächsten Woche den UN empfehlen, den Südsudan als 193. Mitglied aufzunehmen: Willkommen im Club.
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