All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Medien
Games

Osnabrück (ots)

Markenkunst

Im letzten Jahr veröffentlichte Cornelia Funke mit "Reckless" ihre Variation der Grimm'schen Märchen. Man staunte: Der Roman und die Figuren waren englisch benamst. Dieser vorauseilende Gehorsam gegenüber der internationalen Vermarktung ist kurios, und überflüssig: Grimms Märchen selbst wurden auch ohne solche Kniffe zum Welterfolg.

Die Episode macht deutlich: Es verändert die Kunst, wenn sie im Voraus auf die flächendeckende Vermarktung hin gestaltet wird, wenn sie für die gleichzeitige Verwertung in Buch, Film und PC-Spiel zurechtgemacht ist. Kultur wird zur Marke, und das prägt sie. Nur zum Schlechten? Im Boom der Großprojekte lauert natürlich die Gefahr von Massenproduktionen für den kleinsten gemeinsamen Nenner. Zugleich bietet der Trend die Chance, ein über alle Formate ausuferndes Erzählen rentabel zu machen. Das muss nicht zur Verflachung führen. Tolkiens "Herr der Ringe" ist denkbar komplex, und taugt trotzdem für ein gigantisches Geschäft.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 26.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Festspiele / Bayreuth

    Osnabrück (ots) - Geste der Großmut Es ist ein Zeichen für eine gewisse Entspannung, was jetzt in Bayreuth möglich wurde. Vielleicht erlaubt der historische Abstand zum Holocaust größere Gelassenheit. Doch solange Betroffene der unvorstellbar gigantischen Juden-Ermordung leben, und das gilt auch für ihre Nachkommen, bleibt eine Aversion gegen Richard Wagner nachvollziehbar. Wer als Holocaust-Opfer die ...

  • 26.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Funke

    Osnabrück (ots) - Welch ein Absturz! Auch wenn Karl-Heinz Funke noch einmal ein kommunales Mandat erobern sollte: Seine politische Karriere endet jämmerlich. Lange Zeit war der gesellige, bisweilen etwas grobe Bauer aus Friesland eine angesehene Größe sowohl in der SPD als auch im Agrarbereich. Acht Jahre prägte er als Minister die Landwirtschaftspolitik in Niedersachsen, drei Jahre sogar auf Bundesebene. Bei Wahlen ...

  • 26.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Deutsche Bank

    Osnabrück (ots) - Frankfurter Vabanque Die Deutsche Bank muss aufpassen, dass sie ihre Bodenhaftung nicht verliert. Als leicht abgehoben gilt das Geldhaus in seiner Heimat spätestens seit dem Skandal um Immobilienpleitier Jürgen Schneider in den 90er-Jahren, als der damalige Bankchef offene Handwerkerrechnungen über 50 Millionen DM "Peanuts" genannt hatte. Jetzt bekommt der Branchenführer mit Anshu Jain einen Chef, ...