Neue OZ: Kommentar zu Kunst
Osnabrück (ots)
Bild und Text
Kunst bedarf des Kommentars. Ansonsten bleibt sie unverständlich. So lautet ein Grundgesetz der modernen Kunst - angeblich. Das Beispiel des Renaissance-Genies Giorgio Vasari zeigt, dass Kunst schon viel früher zu ihrem Verständnis Texte benötigte - und sie vor allem hervorbrachte.
Vasaris "Viten" sind Zeichen des Erfolgs und einer tief gehenden Veränderung. Die Lebensberichte belegen, dass große Künstler zu Prominenten aufgestiegen waren und dass erst biografische Hintergrundinformation eine Kunst verständlich machte, die gewohnte Grenzen übersprang. Vasari war hellsichtig, weil er entschieden auf einen kulturellen Wandel reagierte, dessen Konsequenzen heuteimmer noch spürbar sind.
Information erleichtert das Verständnis von Kunst: Das gilt nicht erst seit den Avantgarde-Künstlern. Schon zu Vasaris Zeiten war Kunst komplex und kontrovers. Und sie produzierte ihre eigenen Mythen. Vasari hat sie aufgeschrieben. Packender Lesestoff sind sie noch heute.
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