Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Osnabrück (ots)
Wer sollte die Panzer stoppen?
Wie geht der seit Monaten tobende Machtkampf in Syrien aus? Blutig, das ist gewiss. Und wahrscheinlich dürfte sich das Regime von Baschar al-Assad halten, das mit aller Härte gegen die Widerstandshochburgen vorgeht.
Wie Assads Vater vor 30 Jahren ein Massaker unter Oppositionellen mit Tausenden Toten anrichtete, kennt auch der Sohn keine Gnade. Jetzt rollen wieder die Panzer. Wer sollte sie stoppen? Die Vereinten Nationen und die Europäische Union sind dazu ebenso wenig in der Lage wie die Weltmacht USA. Schon George W. Bush hatte Planspiele für einen Regime-Wechsel verfolgt - und diese schnell wieder verworfen. Zwar ist Assad ein Diktator. Das ist schlimm. Aber es ist nicht gesagt, dass ein Sieg der überwiegend islamistischen Opposition Syrien zu einem besseren Ort machen würde.
Die Zurückhaltung des Westens erklärt sich zudem darin, dass die NATO längst an der Grenze des militärisch Machbaren angelangt ist. Beim Libyen-Einsatz gegen das Gaddafi-Regime droht dem Militärbündnis gar die Munition auszugehen. Da gegen Syrien ohnehin seit Jahren schwerste Sanktionen wirken, muss sich der Westen darauf beschränken, sich offiziell zu empören.
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