All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu IWF
Lagarde

Osnabrück (ots)

Blanker Hohn

Nichts hat man beim Internationalen Währungsfonds aus dem vermeintlichen Vergewaltigungsskandal um Dominique Strauss-Kahn gelernt. Wie konnte eine Frau ins Amt gehoben werden, über deren Kopf ein solches Damoklesschwert schwebt?

Natürlich gilt auch für Lagarde zunächst einmal die Unschuldsvermutung. Aber als sie für die Nachfolge im IWF-Chefsessel ins Spiel gebracht wurde, war längst bekannt, dass sie Altlasten in Form erheblicher Anschuldigungen mit ins Amt bringt.

Erst nach einer Untersuchung der Vorwürfe durch die Justiz hätte Lagarde auf den Posten gesetzt werden dürfen. Dass ihr als neue Klausel in den Vertrag geschrieben wurde, sie müsse alles vermeiden, was nur den Anschein des Ungebührlichen haben könnte, ist in diesem Zusammenhang blanker Hohn. Wendet man diesen Anspruch rückwirkend an, dann erfüllt sie die Anforderungen zur Ausübung ihres Jobs nicht. Die Konsequenz müsste Rücktritt lauten.

Selbstverständlich wird Lagarde sich darauf berufen, dass das Ergebnis der Ermittlungen abgewartet werden müsse. Das wird aber noch Jahre auf sich warten lassen - und so lange haftet der Vorwurf mangelnder Integrität an der Chefin und dem Währungsfonds.

Gerade in Zeiten drohender Staatspleiten ein verheerendes Signal. Ein stiller Arbeiter vom Typ Horst Köhler täte gut. Der war von 2000 bis 2004 IWF-Chef - ganz ohne Skandal.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 04.08.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu RWE / Großmann

    Osnabrück (ots) - Er fühlt sich frei So viel ist klar: Jürgen Großmann wird die RWE-Spitze schon wegen seines Vertragsendes im kommenden Jahr eher früher als später verlassen. Seine souveränen - man könnte auch sagen: polternden - Töne in Sachen Kernkraft sind denn auch mehr als Interessenwahrung des besonders atomgestützten Energiekonzerns. So deutlich kann sich nur exponieren, wer sich frei fühlt. Für den ...

  • 03.08.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Kinder / Statistik

    Osnabrück (ots) - Ein Lnd der Kindermuffel Kinder sind Zukunft. Kinder sind der größte Reichtum einer Gesellschaft. Ohne Kinder ist jede Nation zum Schrumpfen verdammt. Gemessen daran, ist Deutschland Entwicklungsland. Keine Nation in Europa hat im Verhältnis zur Bevölkerung so wenige Nachkommen wie diese. Das ist jetzt amtlich, bescheinigt vom Statistischen Bundesamt. In nur zehn Jahren ging die Zahl der ...

  • 03.08.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärzte

    Osnabrück (ots) - Nicht getraut Zu wenige Hausärzte auf dem Land? Noch vor wenigen Monaten haben große gesetzliche Krankenkassen und deren Verbände abgestritten, dass dieses Problem überhaupt existiert. Sie liegen darüber seit Jahren im Streit mit der Ärztelobby. Viele Kommunen auf dem Land jedoch wissen, was es bedeutet, wenn eine Praxis vakant ist. Bürgermeister und Patienten fürchten zu Recht eine ...