Neue OZ: Kommentar zu Gewalttaten Polizeistatistik
Osnabrück (ots)
Panik nicht angebracht
Ein tödlicher Bollerwagen-Streit in Rostock-Warnemünde am Vatertag, eine Prügelei mit einem schwer verletzten Opfer an einer U-Bahn-Station in Hamburg oder eine brutale Disco-Schlägerei in Osnabrück: Es sind Gewalttaten wie diese - sinnlos und grausam - die Emotionen hochkochen lassen und Ängste schüren. Angst davor, grundlos und plötzlich Opfer von Gewalt zu werden. Angst vor einem prügelnden Mob, der kein Erbarmen kennt - auch wenn jemand bereits hilflos am Boden liegt.
Da tröstet es viele Bürger auch nicht, dass die Polizei-Statistik einen Rückgang von Rohheitsdelikten aufzeigt. Denn gefühlt wird die Kriminalität immer schlimmer. Das verunsichert. Die Wahrnehmung ist schließlich eine andere. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle: Unsere Kommunikationswege haben sich verändert. Rasend schnell lassen sich Meldungen mithilfe des Internets verbreiten. Besonders schwere Fälle, über die automatisch auch intensiver berichtet und online diskutiert wird, bleiben so besser im Gedächtnis. Die Polizei schickt verstärkt Pressemitteilungen, um Zeugen zu finden und die Öffentlichkeit zu informieren. Nachrichten zum Thema fallen nun schneller ins Auge und werden direkt miteinander in Verbindung gebracht.
Panik ist somit nicht angebracht. Dennoch: Egal wie die Statistik aussieht - jede einzelne Tat ist eine zu viel.
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