Neue OZ: Kommentar zu Energie
Atom
Osnabrück (ots)
Der Preis der Energiewende
Versorgungssicherheit gilt in einem Land wie Deutschland als selbstverständlich. Durch die eingeleitete Energiewende zeigt sich aber sowohl in Privathaushalten als auch in der Industrie, dass es sich um ein hohes Gut der Infrastruktur handelt. An grauen, windstillen Wintertagen wird es künftig eine Reserve geben müssen, um genügend Strom zu haben. Die Bundesnetzagentur hat nun entschieden, dass kein Atommeiler in dem Fall als Lieferant dienen soll. Diese Haltung ist konsequent.
Die Bundesregierung bezeichnet den Atomausstieg als endgültig. Da würde es nicht ins Bild passen, bereits abgeschaltete Kernkraftwerke in Bereitschaft zu halten. Hinzu kommt, dass es zu lange dauern würde, bis der Reaktor unter Volllast liefe. Der Sinn einer kalten Reserve besteht ja nicht zuletzt darin, bei Engpässen schnell Strom ins Netz zu speisen. Auch aus Sicherheitsgründen wäre es alles andere als optimal, einen Reaktor zu- und wieder abzuschalten.
Diese Gesellschaft will den Atomausstieg. Dann muss sie es auch in Kauf nehmen, dass Kohle- und Gaskraftwerke als Reserve mehr C02-Emissionen produzieren und die Strompreise steigen. Genauso richtig ist der Appell des Netzagentur-Präsidenten Matthias Kurth: Es bedarf neuer konventioneller Kraftwerke ebenso wie des zügigen Netzausbaus. Nur so können der Ausstieg aus der Kernenergie und der Einstieg in die erneuerbaren Energien sicher begleitet werden.
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