Neue OZ: Kommentar zu Extremismus
Terrorismus
Anschlag
Osnabrück (ots)
Keine Panik, aber Wachsamkeit
Ist Berlin einem Massaker entkommen? Der Anti-Terror-Einsatz in der Hauptstadt unterstreicht, dass Deutschland auch zehn Jahre nach dem 11. September 2001 weiterhin im Visier militanter Islamisten steht. Panik ist nicht angebracht, aber gerade vor dem 9/11-Jahrestag und dem bevorstehenden Papst-Besuch ist höchste Wachsamkeit geboten.
Die zwei in Berlin festgenommenen Verdächtigen sollen sich chemische Substanzen zum Bombenbau besorgt haben. Sollte der Vorwurf zutreffen, wäre es den Sicherheitsbehörden erneut gelungen, einen Anschlag zu vereiteln. Zahlreiche Terrorkomplotte konnten die Dienste mit Tüchtigkeit und Glück in den vergangenen Jahren noch rechtzeitig aufdecken, bis auf einen: Ein Kosovare erschoss in Frankfurt zwei US-Soldaten.
Leider kann kein Sicherheitsnetz so engmaschig sein, dass kein Terrorist durchschlüpfen könnte. Vor allem ideologisch verwirrte Einzeltäter, die sich die Anleitung für den Bau einer Bombe aus dem Internet ziehen, sind schwer aufzuspüren. Dennoch hat Bundesinnenminister Friedrich recht, wenn er glaubt, dass Al-Kaida derzeit kaum in der Lage zu einem Großanschlag in Deutschland ist. Mögen viele den Anti-Terror-Kampf der USA kritisieren: Die Schläge gegen islamistische Extremisten weltweit haben Wirkung gezeigt. Die Bedrohung ist zwar geblieben, aber sie schrumpft.
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