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Neue OZ: Kommentar zu Israel/Ägypten

Osnabrück (ots)

Mäßigung nutzt beiden Seiten

Gewaltsam hat ein wütender Mob die israelische Botschaft in Kairo erstürmt - nun sind die Regierungen in Israel und Ägypten gut beraten, von der aufgepeitschten Stimmung herunterzukommen. Beide Nachbarn leben auf engem Raum nebeneinander. Sie sollten den Konflikt nicht hochschaukeln. Und ihnen muss schon aus Eigeninteresse an der Rückkehr zur bisherigen Normalität gelegen sein - also zumindest an einem kalten Frieden.

Die Regierung von Benjamin Netanjahu steht gleich mehrfach unter massivem Druck. Nach dem Rauswurf des israelischen Botschafters aus der Türkei sind nun faktisch auch die diplomatischen Beziehungen mit Ägypten zum Erliegen gekommen. Einstige Bündnispartner drohen wegzufallen. Und wenn in wenigen Tagen die Palästinenser bei den UN die Anerkennung eines eigenen Staates beantragen werden, gerät Israel noch mehr in die Isolation.

Unter Druck stehen aber auch die Militärmachthaber in Ägypten. Der Volkszorn auf der Straße hängt viel mit dem Frust über die neue Führung in Kairo zusammen. In Israel finden sie einen Sündenbock. Aber wenn es der Regierung nicht gelingt, die Wut auf der Straße einzudämmen, werden auch die USA ihre Milliardenhilfen für Ägypten einschmelzen - mit schmerzlichen Folgen für das ganze Land. Damit wären die Erfolge der Revolution in Gefahr.

Beiden Seiten sollte also daran gelegen sein, mittelfristig die israelische Botschaft wieder im bisherigen Umfang zu öffnen.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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