Neue OZ: Kommentar zu Arbeit
Ausbildung
Osnabrück (ots)
Angebot und Nachfrage
Mehr als 3000 zusätzliche Ausbildungsplätze haben Unternehmen in Niedersachsen dieses Jahr geschaffen. Dennoch, und obendrein trotz eines doppelten Abiturjahrgangs, ist die Zahl der Bewerber auf solche Stellen um fast drei Prozent gesunken. Zugleich bekam in Deutschland aber nur jeder zweite Bewerber im ersten Anlauf eine Lehrstelle. Viele Kandidaten scheitern mit ihren Bewerbungen oder wählen ohnehin gleich andere Wege, etwa das Studium, die Berufsschule, Praktika und Förderprogramme. Wie ist das möglich, wenn viele Unternehmen doch händeringend nach Nachwuchs suchen, den sie ausbilden können?
Eine mögliche Erklärung: Das nach Lesart der Arbeitgeber reichhaltige Angebot deckt sich nicht mit der Nachfrage. Einige Berufe, Branchen und auch einzelne Unternehmen sind bei jungen Menschen beliebter als andere. Die Unterscheidung zwischen attraktiv und unattraktiv ist aber kein physikalisches Gesetz. Unternehmen haben es selbst in der Hand, sich interessanter zu machen, auch in vermeintlich langweiligen Branchen. Erfolgsbeispiele dafür gibt es, etwa im Handel. Zur Attraktivität gehört, nicht nur, aber auch, eine faire Vergütung. Anziehend wirkt ein Unternehmen, wenn man sich darin nicht allein fachlich, sondern auch persönlich entwickeln kann. Attraktiv machen sich Unternehmer, indem sie zuhören und bereit sind, sich ihren Bewerbern anzupassen. Viele, die dies könnten, haben noch nicht damit begonnen.
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