Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Spielwaren
Handel
Osnabrück (ots)
Männer am Turboknopf
Deutschland spielt. Vor allem rund um Weihnachten, wie die Umsätze des Spielwarenhandels beweisen. Hersteller und Verkäufer reiben sich die Hände und freuen sich über ein nennenswertes Wachstum von geschätzt drei Prozent. Die Zahlen der Branchenriesen dürften, wie in den Jahren zuvor, dabei deutlich über diesen Werten liegen. Damit ziehen Lego, Playmobil & Co. neidische Blicke auf sich. Und provozieren zugleich die Frage: Wie machen die das nur?
Voraussetzung ist die hohe Innovationskraft der Hersteller. Mit ihren Neuheiten zaubern sie nicht nur ein Leuchten in Kinderaugen, sondern sie sprechen gezielt auch immer mehr Erwachsene an. Längst gibt es Werbekampagnen, die speziell auf technikbegeisterte Männer zugeschnitten sind. Erste Spielwarengeschäfte laden schon zu Eventabenden ein, an denen Papis unter sich um die Wette den Turboknopf für die Carrera-Rennbahn drücken oder gemeinsam Weichen für die Märklin-Eisenbahn stellen.
Spielende Erwachsene sind eben keine Kindsköpfe mehr, sondern eine neue und vor allem zahlungskräftige Zielgruppe. Endlich können sich die Großen die Wünsche erfüllen, von denen sie als Kleine immer geträumt haben. Und Spielzeug kaufen, das sie einst im Regal haben liegen lassen müssen. Albern? Nein, denn Spielen ist eine wunderbare Ablenkung zum oftmals stressigen und schnelllebigen Alltag. Es schmiedet die Familie zusammen und sorgt für Spaß, nicht nur unterm Tannenbaum.
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