Neue OZ: Kommentar zu Nigeria
Osnabrück (ots)
Entsetzliche Christenverfolgung
Weihnachten - das Fest der Liebe - war in Nigeria für viele Menschen ein blutiger Albtraum. Auch mehr als 2000 Jahre nach der Geburt Jesu werden in Teilen der Welt Zehntausende Christen wegen ihrer Religion verfolgt, unterdrückt und getötet. Das ist entsetzlich. Und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat recht: Das Engagement für die weltweite Religionsfreiheit muss verstärkt werden.
Die Terroranschläge auf Gläubige in Gotteshäusern in dem religiös tief gespaltenen Nigeria rufen in Erinnerung, wie sehr Feinde von Glauben und Vernunft den Frieden bedrohen. Die Mitglieder der militanten Gruppe "Boko Haram" ("Westliche Bildung ist Sünde") gelten als die Taliban Afrikas. Die islamistischen Fanatiker brüsten sich mit dem Blutbad an den Christen. Doch die Extremisten besitzen keine Religion, auch wenn sie Koranverse für ihre Propaganda nutzen. Sie sind nur voller Hass, Verblendung und Dummheit.
Auf Vergeltung oder Rache zu sinnen wäre aber falsch. Vielmehr müssen die Verbrecher mit rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden. Das ist in einem Land wie Nigeria, in dem manche Regionen Bürgerkriegsgebieten ähneln, leichter gefordert als getan. Doch daran muss sich die Regierung des ölreichen Staates messen, wenn sie den Respekt der internationalen Gemeinschaft verdienen will. Was Hoffnung macht, sind christliche und muslimische Würdenträger, die klarstellen: Für Fanatiker ist in keiner Religion Platz.
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