Neue OZ: Kommentar zu Parteien
FDP
Osnabrück (ots)
Gemeinsam liefern
Die FDP steckt seit Monaten in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte. Schlechter kann es eigentlich nicht mehr werden. Und doch scheint es so, als beschleunige sich die Talfahrt von Woche zu Woche noch. Die Partei verliert in der Bevölkerung immer dramatischer an Rückhalt: Zu desaströsen Umfragewerten kommt ein beängstigender Mitgliederschwund. Es geht der FDP an die Substanz.
Ausgerechnet in dieser Lage fehlt den Liberalen ein zupackender Krisenmanager. Parteichef Philipp Rösler ist zwar ein kluger Kopf, sein ungelenkes Auftreten in den vergangenen Monaten nährt jedoch Zweifel daran, dass er der gewaltigen Aufgabe gewachsen ist. Rösler wollte liefern, doch es kam nicht viel. So bestimmen Streit, Rück- und Fehltritte das Bild.
Sollten die Liberalen bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein aus dem Parlament fliegen, könnte Rösler seine Tage an der FDP-Spitze bald hinter sich haben. Seine Widersacher lauern nur auf die Gelegenheit zum Sturz. Wer das Heil der FDP indes in einem erneuten Wechsel des Vorsitzenden sucht, hat die Krise der FDP nicht verstanden. Eine Trendwende kann nur gelingen, wenn die Parteigranden miteinander, nicht gegeneinander kämpfen.
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