Neue OZ: Kommentar zu Ägypten
Konflikte
Osnabrück (ots)
Spiel mit dem Feuer
Irans Regime hat schon oft mit seiner gewohnt ungenießbaren Kriegsrhetorik mit einer Blockade der Öltransporte im Persischen Golf gedroht. Aber bislang haben die Ajatollahs noch so viel Rationalität aufgebracht, um den Konflikt um das Atomprogramm nicht vollends eskalieren zu lassen. Schließlich kann es sich das iranische Regime gar nicht leisten, mit dem Feuer zu spielen, weil es selbst auf einem Pulverfass hockt.
Zwar könnte der Iran an der nur 50 Kilometer breiten Straße von Hormus ein paar Tanker versenken. Das würde zu einigen Turbulenzen an den Börsen und kurzfristig zu steigenden Benzinpreisen in Deutschland und anderswo führen. Doch nach wenigen Tagen dürfte von der iranischen Marine und Luftwaffe nicht mehr viel übrig sein, weil der Gegenschlag der USA und ihrer Verbündeten vernichtend ausfallen würde. Da auch China und Russland niemals tolerieren würden, dass fanatische Ajatollahs die lebenswichtige Öl-Schlagader kontrollieren, dürfte die militärische Mission mit Zustimmung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen erfolgen. Damit könnte auch das Ende der iranischen Atomambitionen und Machthaber besiegelt sein. Deshalb wird Teheran sich hüten, die Drohungen wahr zu machen. Auch die USA haben kein Interesse an einem neuen Krieg. Sie setzen auf Abschreckung und internationale Isolierung des Iran, um die Stabilität in der Krisenregion zu wahren.
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