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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
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Osnabrück (ots)

Schwacher Seehofer

Die Alleinregentschaft der CSU in Bayern bleibt vorerst Geschichte. Jedenfalls machen die Umfragen CSU-Chef Horst Seehofer wenig Hoffnung, bei der Landtagswahl 2013 an die Zeiten von Goppel, Strauß und Stoiber anknüpfen zu können, als die Christsozialen bis zu 60 Prozent der Stimmen bekamen. Seehofer muss gar fürchten, dass SPD, Grüne und Freie Wähler die Vormachtstellung der CSU brechen. Zumal der Koalitionspartner FDP arg schwächelt.

Deshalb setzt der Ministerpräsident auf alle Kräfte, auch auf Karl-Theodor zu Guttenberg. Steil war der Aufstieg des Adeligen, tief sein Fall. Vom einstigen Imperator in der politischen Arena ist nur ein gewanderter Plagiator geblieben. Dass Seehofer dennoch auf den smarten Politikprofi mit aberkanntem Doktortitel setzt, hat allein mit seiner Angst zu tun, der Angst vor seinem Gegner Christian Ude.

Denn der Münchner Oberbürgermeister, ein Urgestein der bayrischen Politik, kann Seehofer gefährlich werden. Der sozialdemokratische Realo mit Hang zu den schönen Künsten hat das Format, der CSU entscheidende Stimmen abzujagen. Sollte Guttenberg gar eine eigene Partei gründen, droht den Konservativen ein Waterloo. Seehofer braucht Guttenberg mehr als Guttenberg Seehofer. Das Anbiedern des Ministerpräsidenten ist Ausdruck dieser Schwäche.

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