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Neue OZ: Kommentar zu EU
Finanzkrise

Osnabrück (ots)

Blick zurück im Zorn

Mario Monti redet Klartext: Er will sich auf der europäischen Bühne nicht mit einer Nebenrolle begnügen, sondern fordert einen Platz an der Seite von Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, die in der EU gegenwärtig den Ton angeben. Das spricht für ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Schließlich ist Monti erst zwei Monate im Amt und steckt Italien immer noch tief in der Krise.

Aber immerhin: Ein drastisches Sparpaket hat Monti bereits durchgesetzt. Dafür erwartet er zu Recht Anerkennung. Dass er diesen Respekt mit scharfer Kritik an Deutschland, Frankreich und der Europäischen Union einfordert, ist allerdings ein unfreundlicher Akt, den er sich hätte sparen können.

Schließlich haben sich die Italiener ihre massiven wirtschaftlichen Probleme selbst eingebrockt. Zudem hilft es nichts, sich in der aktuellen Krise gegenseitig Fehler vorzuwerfen. Stattdessen muss der Blick nach vorne gehen und sollten sich alle Verantwortlichen in Europa gemeinsam um Lösungen bemühen. Dazu gehört an erster Stelle die Verwirklichung der unlängst angekündigten Fiskalunion inklusive Schuldenbremsen und automatischer Sanktionen für Defizitsünder.

Außerdem steht bislang in den Sternen, wie Europas Staatenlenker die überfällige Sanierung der Haushalte mit dem Ziel verbinden wollen, Wachstum und Beschäftigung zu fördern. Hier ist noch viel Kreativität gefordert und Montis Sachverstand mit Sicherheit hochwillkommen.

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