Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Douglas
Osnabrück (ots)
Trost aus Töpfen, Tuben und Tiegeln
Die Douglas-Bilanz sieht alles andere als rosig aus: Die Konzerntochter Thalia leidet unter der Onlinekonkurrenz, und auch das Süßwarensegment entwickelt sich schlecht. In den Parfümerien aber scheint es trotz Finanzkrise und wachsender Rezessionsängste noch rund zu laufen.
Branchenkenner wundert das nicht: Krisen waren auch in der Vergangenheit schon gut für den Verkauf von Düften und allerlei Trost Spendendem aus Töpfen, Tuben und Tiegeln. Man denke nur an den sogenannten Lipstick-Effekt, der nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York die Verkaufszahlen von Lippenstiften in ungekannte Höhen trieb. In manchen Kaufhäusern stieg ihr Absatz in den Monaten nach 9/11 um zwölf Prozent.
In schlechten Zeiten, so lautet seitdem die Theorie, verzichten viele Frauen auf hochpreisige Luxusartikel und gönnen sich stattdessen edle Kosmetika. Auch neurobiologische Studien belegen den stimmungshebenden Effekt des Shoppens in schwierigen Zeiten. Denn beim Kauf wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet, das für gute Laune sorgt. So kann der Einkauf von Kosmetikprodukten Farbe in das triste Grau des Alltags in Krisenzeiten bringen. Aber, Vorsicht! Dieser Effekt kann sich ins Gegenteil verkehren. Der Anstieg von Dopamin sorgt dann dafür, dass die Kundin am Ende mehr will, als sie braucht: Das ist zwar gut für die Kasse der Douglas-Parfümerien, aber schlecht für den eigenen Geldbeutel.
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