Neue OZ: Kommentar zu Ausländer
Integration
Osnabrück (ots)
Konflikte überwinden
Deutschland und die Einwanderung, das ist leider ein Endlosthema voller Emotionen, Missverständnisse und Vorurteile. Dabei ist es um die Integration besser bestellt, als es etwa die hitzigen Debatten um die fragwürdigen und vielfach falschen Thesen eines ehemaligen Berliner SPD-Senators vermuten lassen. Das zeigt auch der neue Experten-Bericht der Bundesregierung: Es gibt Probleme, die aber keineswegs dramatisch, sondern lösbar sind.
Leicht lassen sich Emotionen schüren, wenn allein die Tatsache genommen wird, dass im Vergleich zur Quote von deutschen Schülern doppelt so viele der 18- bis 24-jährigen Migranten ohne Schulabschluss sind. Reflexartig beklagt das linksliberale Milieu Diskriminierung und Ausgrenzung. Das ist zwar nur bedingt richtig, aber bei Weitem nicht so ein fulminanter Unsinn wie manche Gen-These aus der deutsch-nationalen Ecke. Doch wozu diese hysterische Aufregung? Die gleiche Statistik sagt nämlich auch aus: Über 90 Prozent der jungen Erwachsenen mit ausländischen Wurzeln haben einen Schulabschluss. Ein Paradebeispiel, wie mit Zahlen Politik gemacht wird.
Dabei leugnet niemand, dass es Verbesserungsbedarf gibt, in vielen Gesellschaftsbereichen. Das beginnt bei Arbeitgebern, die Bewerbungen mit ausländischen Namen aussortieren. Und endet bei Vätern, die der Tochter den Schwimmunterricht verbieten. Diese Konflikte lassen sich aber lösen, wenn genügend Zeit, Einsicht und Wille da sind.
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