Neue OZ: Kommentar zu Inland
Bevölkerung
Osnabrück (ots)
Wann sonst?
Deutschland wirkt so einladend auf Zuwanderer wie schon lange nicht mehr. Kein Wunder: Es ist eine sichere Bank in der Schuldenkrise, die Arbeitslosenzahlen sinken, immer mehr Fachkräfte werden gesucht, und die Auflagen für einwanderungswillige Europäer sind schwächer geworden. Dass in der Folge, wenn nicht jetzt, wann dann?, die Zahl der Einwohner gestiegen ist, tut der vergreisenden Republik gut.
Die Hoffnung, der erwartete Bevölkerungsschwund könne nun gestoppt werden, bevor er eintritt, scheint allerdings verfrüht. Erstens hat Deutschland nach wie vor eine der geringsten Geburtenraten unter den Industrienationen; die Zahl der jährlichen Sterbefälle liegt weitaus höher. Eine Umkehrung ist nicht in Sicht, eher im Gegenteil. Und zweitens können sich die Rahmenbedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt auch schnell ändern.
Um den Saldo aus Zuwanderung und Abwanderung auf Dauer deutlich positiv zu gestalten, wird es deshalb darauf ankommen, Deutschland nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht einladend zu präsentieren. Integrations-Debatten mit dem Tenor, wie sie Thilo Sarrazin im vorvergangenen Jahr angestoßen hat, und Pannen in der Verfolgung von rechtsextremistischer Kriminalität sind da wenig dienlich.
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