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Neue OZ: Kultur-Kommentar

Osnabrück (ots)

Murphys Gesetz gilt auch am Grünen Hügel

Kleine Erfolge begleiten die Ära der beiden Wagner-Schwestern in Bayreuth: die Kinderoper zum Beispiel oder das Public Viewing. Doch die Schläge in die Kniekehlen wiegen weitaus schwerer: Tarifstreitereien, Kartenverkauf, jetzt auch noch der Renovierungsbedarf beim Festspielhaus, und das Public Viewing hängt auch wieder in der Schwebe. Murphys Gesetz gilt auch am Grünen Hügel. Dabei gingen die beiden Schwestern künstlerisch gar nicht so schlecht ins Rennen: Stefan Herheims "Parsifal" war ein gelungener Einstand; der "Lohengrin" von Hans Neuenfels hat sich im zweiten Jahr Referenzcharakter erworben.

Mit "Tannhäuser" folgte allerdings ein künstlerischer Absturz. Der "Holländer" in diesem Jahr macht das nicht wett; die kleinste Wagneroper ist ein Horsd'oeuvre für das Jubiläumsjahr, nicht mehr. Nein: Der Blick richtet sich jetzt schon auf 2013, auf den Jubiläums-"Ring". Versenkt Frank Castorf die Tetralogie, wird die Luft dünn für die beiden Schwestern. Sollte sich zudem der "Ring" von Andreas Kriegenburg zum großen Wurf entwickeln - ausgerechnet in München, am Haus mit der längsten "Ring"-Tradition! -, erleichtert das die "Bayreuther Sache" gewiss nicht.

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