Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
Osnabrück (ots)
Aufbau Hellas
Arme Griechen. Das jetzt in Athen geschnürte Sparpaket und andere krisenbedingte Einschnitte treffen vor allem Familien, Kleinverdiener, Bezieher von Arbeitslosengeld und nicht zuletzt Rentner.
Mit anderen Worten: Kleine Leute und weniger Betuchte sind die Dummen. Sie müssen die Rechnung dafür zahlen, dass in der Politik jahrelang die Weichen falsch gestellt wurden, dass Reformen unterblieben, dass Schlendrian herrschte, dass Steuerforderungen in Milliardenhöhe nicht eingetrieben wurden und riesige Geldsummen ins Ausland verschoben werden konnten.
Wut und Enttäuschung in der Bevölkerung sind deshalb nur allzu verständlich. Und sie werden noch dadurch geschürt, dass EU, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds den Krisenstaat zwar massiv zum Sparen drängen, aber keine klare Perspektive aufzeigen, wie neues Wirtschaftswachstum angeregt werden könnte. Kommt die Konjunktur aber nicht wieder in Schwung, wird das Land niemals in der Lage sein, sich aus der Schuldenfalle zu befreien. Auch alle Schuldenschnitte sind dann zwecklos.
Fazit: Auf die Helfer Griechenlands werden aller Voraussicht nach noch große Herausforderungen zukommen. Niemand weiß das im Übrigen so genau wie die Bundesregierung. Schließlich ist auch der Aufbau Ost immer noch nicht beendet. Dies bedeutet, man sollte nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten denken.
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