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Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Konflikte

Osnabrück (ots)

Schickt ihn in die Wüste!

Wo Geschütze donnern, stirbt die Vernunft. Was Präsident Baschar al-Assad auch immer mit seinem mysteriösen Verfassungsreferendum bezwecken will: Der Bürgerkrieg in Syrien kann mit dem durchsichtigen Manöver nicht beendet werden. Der Vorstoß deutet auf einen fortschreitenden Realitätsverlust des Diktators in Damaskus hin, der von Tag zu Tag verzweifelter versucht, seinem Untergang zu entgehen. Es ist absurd, innerhalb weniger Tage eine Volksabstimmung organisieren zu wollen, während Assads Truppe das Volk niedermetzelt. Wahlkampf ist im Westen eine demokratische Errungenschaft. Bei Assad klingt dieser Begriff tödlich zynisch. In seinem Reich des Schreckens darf niemals frei für Stimmen getrommelt werden, da gibt es für die Opposition nur Trommelfeuer. Solange der Diktator an der Macht ist, herrscht kein Frieden.

Deshalb müssten Generäle und Eliten des Herrscherhauses erkennen, dass ihr einstiger Gönner für sie eine Gefahr geworden ist. Denn militärisch ist die Opposition nicht zu besiegen. Dafür ist sie zu stark. Auch Assads letzte Freunde in Peking, Moskau und Teheran sind zu schwach, den Aufstand niederzuschlagen. In dieser Pattsituation wäre ein Waffenstillstand ein Schritt hin zu einem Aussöhnungsprozess. Die verfeindeten Volksgruppen haben die Macht zu teilen. Assad müsste dafür ins Exil geschickt werden, etwa in die iranische Wüste.

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